Landsgemeindekantate «Alles Leben strömt aus dir»

für Vokalensemble, Traversflöte, Oboe I+II, Corno, Fagott, Streicher und Basso continuo

Bach und das Appenzellerland: Es liegt nicht nur an den barocken Grubenmann- Kirchen, dass die Kombination stimmt. In der reizvollen Hügellandschaft mit ihren vielen verstreuten Bauernhöfen existiert eine einzigartige Musikalität. Ob Streichmusik, ob gepflegter Jodel («Zäuerle»), ob veritabler Chorgesang – die Appenzeller leben mit ihren Melodien. Mit einer Choralkantate über das Lied «Alles Leben strömt aus dir» nach einer Ode der deutschen Dichterin Christiane Louise Rudolphi (1753 –1811), komponiert vom Ausserrhoder Landschreiber Johann Heinrich Tobler (1777–1838) und bekannt als «Landsgemeindelied», will die Bach-Stiftung ihre Verbundenheit zum Appenzellerland unterstreichen. Ihr musikalischer Leiter Rudolf Lutz und der Theologe Karl Graf werden kompositorisch und literarisch nachempfunden, wie Johann Sebastian Bach und seine Texter mit dieser Vorlage hätten umgehen können. Ein Experiment, augenzwinkernd, liebevoll und ernsthaft zugleich, denn es handelt sich um eines der schönsten Beispiele schweizerischen Liedguts.

J.S. Bach-Stiftung Landsgemeindekantate

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Lutzogramm zur Werkeinführung

Manuskript von Rudolf Lutz zur Werkeinführung
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Akteure

Solisten

Sopran
Monika Mauch

Alt/Altus
Elvira Bill

Tenor
Bernhard Berchtold

Bass
Markus Volpert

Chor

Sopran
Jessica Jans, Jennifer Ribeiro Rudin, Simone Schwark, Susanne Seitter, Noëmi Sohn Nad, Noëmi Tran-Rediger

Alt/Altus
Antonia Frey, Stefan Kahle, Alexandra Rawohl, Lisa Weiss, Sarah Widmer

Tenor
Marcel Fässler, Clemens Flämig, Christian Rathgeber, Sören Richter

Bass
Fabrice Hayoz, Daniel Pérez, Philippe Rayot, Jonathan Sells, William Wood

Orchester

Leitung
Rudolf Lutz

Violine
Renate Steinmann, Monika Baer, Claire Foltzer, Olivia Schenkel, Marita Seeger, Salome Zimmermann

Viola
Susanna Hefti, Matthias Jäggi, Martina Zimmermann

Violoncello
Martin Zeller, Hristo Kouzmanov

Violone
Markus Bernhard

Oboe
Kerstin Kramp, Ingo Müller

Fagott
Susann Landert

Flauto Traverso/Traversflöte
Tomoko Mukoyama

Corno
Olivier Picon

Orgel
Nicola Cumer

Cembalo
Thomas Leininger

Musikal. Leitung & Dirigent

Rudolf Lutz

Werkeinführung

Mitwirkende
Karl Graf, Rudolf Lutz

Reflexion

Referent
Roland Inauen

Aufnahme & Bearbeitung

Aufnahmedatum
27.04.2018

Aufnahmeort
Trogen AR (Schweiz) // Evangelische Kirche

Tonmeister
Stefan Ritzenthaler, Nikolaus Matthes

Regie
Meinrad Keel

Produktionsleitung
Johannes Widmer

Produktion
GALLUS MEDIA AG, Schweiz

Produzentin
J.S. Bach-Stiftung, St. Gallen, Schweiz

Publikationen zum Werk im Shop

Zum Werk

Textdichter

Textdichter
Johann Heinrich Tobler und Karl Graf

Erste Aufführung
27. April 2018, ev. Kirche Trogen AR

Vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk

Trogen und sein vor der Kirche gelegener Hauptplatz sind traditionell mit den Tagungen der Landsgemeinde Appenzell Ausserrhoden und damit auch der vor Versammlungsbeginn gesungenen «Ode an Gott» verbunden. Durch die bereits mehr als ein Jahrzehnt währende Aufführungstätigkeit der J. S. Bach- Stiftung und ihrer von Rudolf Lutz geleiteten Ensembles besteht jedoch mittlerweile auch ein enger Zusammenhang mit dem geistlichen Schaffen Bachs.
Diese doppelte musikalische Bindung regte nicht nur den Gedanken einer neuen kompositorischen Reverenz vor dem für Rudolf Lutz auch persönlich bedeutsamen Lied an. Sie legte es auch nahe, dafür eine am Werkstil der Bach’schen Choralkantaten orientierte Kompositionsweise zu wählen – eine herausfordernde Entscheidung, die in bewussten Kontrast zur Entstehungszeit und zum eher klassisch-romantischen Erscheinungsbild des Landsgemeindeliedes tritt, der neuen Vertonung jedoch die ganze Fülle der hochbarocken Satzformen und Choralbehandlungen zur Verfügung stellt, die durch einzelne Ausblicke in das kompakte sinfonische Idiom Haydns sowie die auratische Chorbehandlung eines Mendelssohn bereichert werden.
Die Anlage des Librettos als abwechslungsreiche Folge originaler Liedstrophen, in Anlehnung daran frei gedichteter Arien und Rezitative sowie gemischter Formen mit Zeilenzitaten folgt dabei dem von Bach in seinem ersten Leipziger Dienstjahr fallweise erkundeten und im Choraljahrgang 1724/25 mit nimmermüder Kreativität bearbeiteten Modell, das eine Auseinandersetzung mit dem zugrunde liegenden Chorallied auf mehreren Ebenen ermöglicht. Entsprechend hat Rudolf Lutz die Sätze eins, drei, vier und acht zu Pfeilern ausgebaut, die eine besonders enge Bindung an die choralartige Melodik des Liedes aufweisen und damit den Zuhörern eine durchgängige Identifikation mit diesem textlich und emotional sehr vertrauten Stück ermöglichen. Die dazwischengefügten Sätze hingegen erschliessen auch affektmässig andere Bereiche, die in wechselnder Nähe zum Lied auf engem Raum immer wieder unerwartete Lösungen und Satztypverbindungen ermöglichen.
In diesem Sinne exponiert der Eingangschor einen schlagkräftig-konzertanten Orchestersatz, in den sich nach wuchtigen Chorrufen und einem thematischen Hornsignal die Singstimmen in flexiblem und zeilenweise melismatisch aufgebrochenem Satz einfügen. Die als Trio für Sopran, Traversflöte und Generalbass konzipierte Arie Nr. 2 deutet mit ihrem fragilen Bläserton und der elegischen Grundstimmung sowie dem aus der letzten Choralzeile entwickelten Abstiegsgestus alles Leben als von oben herab gegebenes Geschenk. Satz 3 führt als Choralfughette mit dezenter Klangaufschichtung zurück zum Lied und zu dessen von staunender Dankbarkeit geprägter Aussage, wobei eingeschobene Episoden für Alt und Oboentrio der daraus fliessenden munteren Schaffenskraft Ausdruck verleihen. Das zunächst dem Tenor übertragene und vom Tonfall der Bach’schen Passionen inspirierte.
Rezitativ und Arioso Nr. 4 setzt die Dichotomie von äusserlicher Gottesferne sowie inwendig erlebter Nähe im Leiden als Quell menschlicher Freiheit in Klang, öffnet sich im zu den Worten «Welch ein Trost» hinzutretenden Tiefchor ATTBB jedoch einer unverkennbar romantisch beseelten Vokalität. Der reiche Bläsersatz der Arie «Welch ein Vorrecht ist’s zu leben» bereitet dem mit bäuerlich-heroischer Attitüde und stellenweise buffoneskem Gestus auftretenden Basssolisten eine bewegliche Bühne, die die Segnungen von Frieden und Freiheit als Grund wahrhaftiger Freude plausibel macht – eine unverkennbar «gwehrige» und dabei dennoch polyphon durchgearbeitete Musik, in deren Melodik sich Choralsplitter mengen. Das einem Vokalterzett aus Sopran, Alt und Tenor übertragene «Freudenlied» kommt dann als ländliches Wälserli mit abschliessendem «Uusgang» und eingeschobenem geradtaktigem «Tempo di Schottisch» daher, womit sich die Musik nach gut barocker Suitenart augenzwinkernd vor dem volkstümlichen Erbe der Region verneigt.
Die strenge Predigt des folgenden Bassrezitativs gewinnt durch die Mitwirkung von Streichern und Holzbläsern beträchtliches Gewicht, bevor das Sopran-Alt-Duett «O so gib, dass rein und wahr» dank der gedämpften Streicher und der hochliegenden Bassettostütze den schwebenden Charme jenes tief empfundenen Gebets entfaltet, das das Landsgemeindelied trotz seiner hymnischen Vortragstradition im Kern immer war. Die Luftigkeit und Süsse einer an Satzmodelle Corellis angelehnten Stimmführung gibt dabei der Sorge vor allzu menschlichen «Ränken » dezent Raum. Der nach einer flehentlich vorgezogenen Durchführung der letzten beiden Zeilen dann in eine doppelchörig aufgefächerte Textur eingebettete vollständige Vortrag der Schlussstrophe knüpft hingegen an den Identität und Zusammenhalt stiftenden Charakter des zugleich religiösen wie politischen Liedes an. Dabei erhöht in gut Bach’scher Manier die Ausweitung der Stimmenzahl nicht nur die Klangfülle, sondern mit der gesteigerten harmonischen Schönheit auch den geistigen Gehalt der Musik.
Im Zusammenspiel von Dichtung und Tönen lässt sich die Konrad & Elizabeth Hummler gewidmete Kantate somit als Versuch verstehen, den Respekt vor der Herkunft und Wirkungsgeschichte des Liedes mit einer kompositorischen Neu aneignung zu verknüpfen, die der Vorlage jenen Reichtum an sprachlich-theologischer Auslegung wie an subtil-konzertanter musikalischer Beleuchtung zuteilwerden lässt, die auch Bach und seine Dichter im Umgang mit dem reformatorischen Choralerbe nutzten und wagten. Der haltgebende Slalomparcours einer etablierten Klangkunst und Formtradition ermöglicht so immer wieder lustvolle Schussfahrten in unkartiertes Gelände.

Text des Werks und musikalisch-theologische Anmerkungen

Der Text ist nach der Art der Choralkantaten verfasst, wonach der Librettist einen Choral aus dem Kirchengesangbuch als Grundlage wählt, die Anfangs- und die Schlussstrophe wörtlich übernimmt, den Inhalt der Binnenstrophen zu Arien und Rezitativen umgestaltet sowie eigene Dichtungen einfügt. Dieses Modell bildet auch die Grundlage für etliche Kirchenstücke Johann Sebastian Bachs, dessen Oeuvre dank der Aufführungstätigkeit der J.S. Bach-Stiftung und ihrer von Rudolf Lutz geleiteten Ensembles eng mit Trogen verbunden ist. Die Verwendung eines barocken Textkonzeptes sowie eines an Bach angelehnten Kompositionsstils erscheint deshalb als naheliegende künstlerische Herausforderung. Grundlage dieser Kantate ist das als Ode an Gott bezeichnete Lied «Alles Leben strömt aus dir» von Karoline Christiane Louise Rudolphi (1753–1811), welche in Deutschland als Hauslehrerin, Gründerin und Leiterin von Mädchenpensionaten wirkte und als Schriftstellerin und Lyrikerin tätig war. Das Lied ist mehrfach vertont worden. Die heute gebräuchliche Fassung stammt von Landschreiber Johann Heinrich Tobler (1777–1838), Mitgründer des Appenzellischen Sängervereins und Komponist von Chorliedern. Das Lied von Frau Rudolphi umfasst neun Strophen. Für die Verwendung als Landsgemeindelied sind daraus vier als passend empfundene Strophen ausgewählt worden. Unsere Kantate bezieht jedoch alle neun Strophen mit ein.

1. Chor

Alles Leben strömt aus dir
und durchwallt in tausend Bächen
alle Welten; alle sprechen:
Deiner Hände Werk sind wir.

1. Chor
Der Eingangschor singt mit eindrücklichen Worten das Lob Gottes, des Spenders allen Lebens, und das Bekenntnis, dass wir Menschen seine Geschöpfe sind. Der schwungvolle Satz bettet den von figurierten Unterstimmen getragenen Choralvortrag in ein bewegliches Konzertieren ein, in das sich wuchtige Chorrufe und aus dem Lied abgeleitete Hornmotive mischen.

2. Arie — Sopran

Von dir erhielt auch ich mein Leben.
Du hast mir Seele und Verstand
und mit den Werken deiner Hand
ein Zeugnis deiner Huld gegeben.

2. Arie
Die Arie nimmt das Thema aus der zweiten Strophe des Liedes von Karoline Rudolphi auf. Sie spricht von da an in der Ich-Form und versteht sich als Teil der Schöpfung und ist sich der Gegenwart Gottes bewusst. Die als Trio für Sopran, Traversflöte und Generalbass konzipierte Arie deutet mit ihrem fragilen Bläserton und der elegischen Grundstimmung sowie dem aus der letzten Choralzeile entwickelten Abstiegsgestus alles Leben als von oben herab gegebenes Geschenk.

3. Choral und Rezitativ

Dass ich fühle, dass ich bin,
dass ich Kraft zum Schaffen habe,
kommt von dir, ist deine Gabe,
dass ich dich, du Grosser, kenne,
dass ich froh dich Vater nenne,

lässt mich dir allein vertrauen
und auf deine Gnade bauen,
o ich sinke vor dir hin.

3. Choral und Rezitativ
Die Handlung der dritten Liedstrophe ist durch eingefügte Zeilen weiter entfaltet worden. Der Passus «dass ich dich Vater nenne» könnte ein versteckter Hinweis auf Jesus Christus sein, der uns gelehrt hat, Gott als unsern Vater anzurufen. Als gravitätische Choralfughette beginnend, führt dieser mit effektvollen Klangaufschichtungen arbeitende Satz zurück zum Lied und dessen von staunender Dankbarkeit geprägter Aussage. Beschwingtere Episoden für Alt und Oboenduo mit Continuo verleihen der daraufgestützten munteren Schaffenskraft und Gnadengewissheit Ausdruck.

4. Rezitativ und Arioso — Tenor

Du thronst in himmelweiten Fernen,
bist dennoch stets den Menschen nah.
Du kennst der Menschen Tun allda
und lässt sie wahre Freiheit lernen.
Von dir kommt Kraft zum rechten Leben
in Liebe, Treu und Redlichkeit.
Es ist mein Schicksal allezeit
in deine Vaterhand gegeben;
welch ein Trost! – Und unbegrenzt
und unnennbar ist die Wonne,
dass, gleich deiner milden Sonne,
mich dein Vateraug‘ umglänzt.

4. Rezitativ und Arioso
Das Rezitativ meditiert Gedanken der vierten Liedstrophe und schliesst mit der wörtlich übernommenen fünften Strophe. Das vom edlen Tonfall der Bach’schen Passionen inspirierte Accompagnato-Rezitativ setzt die Spannung von äusserlicher Gottesferne sowie inwendig erlebter Nähe im Leiden in Klang. Mit dem zu den Worten «Welch ein Trost» hinzutretenden Tiefchor öffnet sich die Musik einer vom schwelgerischen Text inspirierten beseelten Vokalität.

5. a. Arie — Bass
5. b. Terzett — Sopran, Alt, Tenor

(Tempo di «Wälserli» e di «Schottisch»)

Welch ein Vorrecht ist’s zu leben,
wo Friede herrscht und Freiheit gilt!

Drum Freudenstimmen sich erheben
im Klang, der aus den Herzen quillt,
mit Liedern und mit Jauchzern viel,
mit Schellen- und mit Saitenspiel.

5.a. Arie
5.b. Terzett (Tempo di «Wälserli» e di «Schottisch»)
Dieser Text wurde vom Verfasser eingefügt, damit die Kantate auch von Frieden und Freiheit singen und musikalisches Lokalkolorit zum Ausdruck bringen kann. Der reiche Bläsersatz und die signalartige Hornmelodik bereiten dem mit bäuerlich-heroischer Attitüde auftretenden Solisten eine effektvolle Bühne, die die Segnungen von Frieden und Freiheit als Grund wahrhaftiger Freude ins Licht rückt – eine «gwehrige» Musik, in die sich Choralsplitter mengen. Das einem Vokalterzett übertragene «Freudenlied» kommt dann im Gewand eines ländlichen Wälserli mit abschliessendem «Uusgang» und eingeschobenem geradtaktigem «Tempo di Schottisch» daher, womit sich die Musik vor dem volkstümlichen Erbe verneigt.

6. Rezitativ — Bass

Die Gaben, die du mir, o Gott, gegeben,
die helfen mir zum Dienst an Volk und Land,
die Pflichten gern zu tun in meinem Stand,
und leiten mich zur Ehrfurcht vor dem Leben.
So lass mich, was zu tun ist, recht besorgen.
Denn einmal muss ich Rechenschaft ablegen
von Wort und Tat auf meinen Lebenswegen.
Dann bleibt von meinem Tun dir nichts verborgen.

6. Rezitativ
In diesem Rezitativ sind die sechste und siebente Strophe zusammengefasst und im Gedenken an die Landsgemeinde ergänzt mit Hinweisen auf Rechte und Pflichten der Bürgerschaft. Der ernste Gelöbniston des Textes gewinnt durch die Staccato-Mitwirkung von Streichern und Holzbläsern eine zwar leise, aber bestimmt vorgetragene Eindringlichkeit, die vor allem dem Gedanken der Rechenschaftslegung am Lebensende Gewicht verleiht.

7. Duett (Sopran, Alt), Soli & Chor

O so gib, dass rein und wahr,
frei von Künstelei und Ränken,
all mein Tun und all mein Denken
vor dir bleibe immerdar.

7. Duett, Soli und Chor
Hier folgt die wörtlich übernommene achte Strophe. Diese Bitte wollte man der politischen Versammlung anscheinend nicht zumuten und nahm die Strophe nicht ins Landsgemeindelied auf. Umso mehr entfaltet das Sopran-Alt-Duett dank der gedämpften Streicher und der hochliegenden Bassetto-Stütze die schwebende Intensität eines tiefempfundenen Gebets. Die Luftigkeit und Süsse einer an Satzmodelle Corellis angelehnten Stimmführung gibt dabei auch der Sorge vor menschlichen «Ränken und Künsteleien» Raum, in die sich überraschend Tenor und Chorstimmen mit einer aus der letzten Strophe vorgezogenen Doppelzeile («dass mein schwacher Fuss nicht gleite, nicht sich irre von dem Ziel») einschalten.

8. Schlusschoral

Deiner Gegenwart Gefühl
sei mein Engel, der mich leite,
dass mein schwacher Fuss nicht gleite,
nicht sich irre von dem Ziel.

8. Schlusschoral
Ebenso eindrücklich, wie das Lied begonnen hat, wird es auch abgeschlossen. Das Bewusstsein der Gegenwart Gottes sei für die Dichterin der Engel, der uns leitet auf unserm Weg, damit wir das Ziel eines erfüllten Lebens nicht verfehlen. Die Einbeziehung der Gemeinde in den doppelchörig aufgefächerten Vortrag knüpft an den Identität und Zusammenhalt stiftenden Charakter des zugleich religiösen wie politischen Liedes an, das hier vom Bach’schen Ideal einer in Vielstimmigkeit vollkommenen Harmonie gleichsam überstrahlt wird.

Reflexion

Roland Inauen

Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden

Der Auftrag war eigentlich klar: Eine Reflexion zur Landsgemeindekantate von Ruedi Lutz beziehungsweise zum Libretto von Karl Graf – und das am Vorabend der Landsgemeinde in der evangelischen Kirche Trogen am Landsgemeindeplatz. Diese besonderen äusseren Umstände und meine persönliche Disposition zum Thema werden allerdings zur Folge haben, dass ich mehr über die Landsgemeinde – natürlich die Innerrhoder Landsgemeinde – nachdenken werde als über die Landsgemeindekantate. Ich bitte um Nachsicht!

Wenn es jetzt bereits Sonntag um 11 Uhr wäre und ich durch die Mauer dieser Kirche auf den Platz hinausschauen könnte, würde ich 22 Jahre nach der letzten Trogner Landsgemeinde mit Goethe voller Mitleid rufen: «Mich schmerzt der Anblick des Jammers.»
Doch ich will nicht ins Wehklagen verfallen. Lichtenberg hatte recht, wenn er sagte: «Schnell trocknet die Träne, besonders bei fremdem Unglück.»
Freuen wir uns an der Landsgemeindekantate und an den Landsgemeinden, die es noch gibt!

Ehrlich gesagt, habe ich mich schon ein wenig gewundert, weshalb die beiden Herren eine Kantate zum Landsgemeindelied und nicht zur Landsgemeinde selbst gemacht haben. Die Antwort ist vielleicht banal: Bach hat schliesslich auch Kantaten zu Psalmen komponiert – und Psalmen sind wie Oden nichts anderes als Lieder.
Der tiefere Grund liegt möglicherweise anderswo. Diesen hat mir ein Altbundesrat aus Appenzell Ausserrhoden erklärt, als wir nach der Ständeratspräsidentenfeier vom vorletzten Jahr gemeinsam die Pfarrkirche von Appenzell verliessen. An der grossen Feier hatte man – wie an solchen Feiern in der jüngeren Vergangenheit üblich – zum Schluss gemeinsam das Landsgemeindelied gesungen. Und ehrlich gesagt, war das Gehörte alles andere als durchwallend und wonnevoll. Im Wissen darum, dass in Appenzell A.Rh. das Lied ganz anders und qualitativ hochstehender gesungen wurde, entschuldigte ich mich beim Altbundesrat achselzuckend mit den Worten: «Bi eu osse hets weleweg e chlii besser kchette!» Worauf er mir ohne Umschweife zur Antwort gab: «Uf jede Fall! Es ischt halt ääfach esoo: eer hend d Landsgmeend ond meer hend s Lied.»
Das ist ausgleichende Gerechtigkeit – und so wollen wir es auch heute Abend halten. Sie singen und musizieren zum Lied und ich halte meine Ode zur Landsgemeinde. Wir sind so frei!

Doch bevor ich mit meinem Lobgesang beginne, möchte ich noch eine Kleinigkeit zum Lied und zur Musik an der Landsgemeinde ganz allgemein klären. Allerdings wage ich es fast nicht zu sagen: eigentlich mögen wir Innerrhoderinnen und Innerrhoder diesen Appenzeller Psalm, wie man die «Ode an Gott» auch nennen könnte, gar nicht so richtig – nicht, weil sie uns zu fromm oder zu romantisch wäre. Gott bewahre! Wir mögen beides: die Frömmigkeit und die Romantik. Aber «Alles Leben strömt aus Dir» ist uns einfach eine Spur zu ausserrhodisch, denn die Ausserrhoder haben im Jahre 1877 das Lied kurzerhand zum offiziellen Landsgemeindelied erklärt – und sind damit den Innerrhodern womöglich zuvorgekommen. Während 120 Jahren war es fortan der emotionale Höhepunkt jeder Ausserrhoder Landsgemeinde. Herbert Maeder, der unvergessene Fotograf und Nationalrat, hat einmal in einer Nationalratsdebatte das Gefühl beim Singen des Liedes folgendermassen beschrieben: «Was sich da jeweils am letzten Aprilsonntag abspielt, ist nicht einfach eine Bürgerversammlung: es ist eine Feier, die unter die Haut geht. Wenn ich da inmitten Tausender Stimmbürger stehe, den Degen in der Hand, den Blick zum Stuhl gerichtet, und das Landsgemeindelied erklingt, die ’Ode an Gott’, wie sie heisst, ’Alles Leben strömt aus Dir’, aus tausend Kehlen gesungen, durchfährt es mich heiss und kalt.»
Solche Beschreibungen wecken im Nachbarkanton, welcher der Sangeslust ja ebenfalls nicht ganz abhold ist, Neidgefühle, die eigentlich nicht sein müssten. Schliesslich hatte man mit dem Lied zur «Schlachtenfeier» von Johann Heinrich Tobler – er lebte in Speicher AR – schnell eine Alternative und zugleich Parallele zum Ausserrhoder Landsgemeindelied gefunden. Parallele deshalb, weil Tobler ja auch die «Ode an Gott» vertont hatte. Die «Schlachtenfeier» wurde in der Folge kurzerhand zum Innerrhoder Landsgemeindelied erklärt. Wann, wissen wir leider nicht mehr. Es wurde und wird allerdings nie vom Volk auf dem Landsgemeindeplatz gesungen, sondern lediglich vom örtlichen Männerchor den Behörden und Ehrengästen kurz vor dem Aufzug als Ständchen vor dem Rathaus dargeboten. In der ersten Strophe heisst es: «Was ziehen so freudig durchs hehre Land die appenzellischen Söhne? Was brausen an riesiger Felsenwand der Männer gewaltige Töne?», und in der zweiten Strophe: «Am Speicher, am Stoss dort voll Löwenmut / belehrten die Väter den Deutschen, der’s wagte zu reizen das heisse Blut der Rachegeweckten.» Das sind wahrlich andere Töne als das zarte «Deiner Gegenwart Gefühl sei mein Engel, der mich leite, dass mein schwacher Fuss nicht gleite, nicht sich irre vor dem Ziel» der deutschen Dichterin und Pädagogin Caroline Rudolphi (1753–1811), die ja bekanntlich die «Ode an Gott» verfasst hat.
Zum Glück haben Ruedi Lutz und Karl Graf keine Kantate zum Innerrhoder Landsgemeindelied komponiert bzw. geschrieben. Das hätte uns womöglich eine Gender- oder Rassismusdebatte beschert.
In Appenzell merkte man schnell, dass das straffe Innerrhoder Landsgemeindelied nicht die gleichen Emotionen zu wecken vermochte wie die «Ode an Gott». Deshalb hielt man nach etwas Zusätzlichem, Herzergreifendem Ausschau und entdeckte einen langsamen Marsch des italienischen Komponisten Arturo Buzzi. Dieser «Landsgemeindemarsch», wie man ihn fortan landauf und landab nannte, hat durchaus Ohrwurmqualität und wird seit gut 90 Jahren sowohl zum Landsgemeindeaufzug als auch zum -abzug in einer Endlosschlaufe gespielt. Zusammen dauert das über eine halbe Stunde für eine Wegstrecke, die man zügigen Schrittes in gut zwei Minuten zurücklegen kann. Wer in diesem Zug mitmarschieren muss und zudem lange Beine hat, den straft das Leben. Allein dieser Marsch gäbe Stoff her für einen abendfüllenden Vortrag.

Es gibt selbstverständlich noch weitere Lieder und Musikstücke, die regelmässig an der Landsgemeinde gesungen und gespielt werden und denen man dereinst vielleicht das Label «Landsgemeindelied» – oder weshalb nicht «Landsgemeinderap»? – verleihen wird. Dazu gehört zur nachmitternächtlichen Stunde auch «Stille Nacht», wie ich unlängst von einem lärmgeplagten Anwohner der Hauptgasse in einem Beschwerdebrief an den Landammann erfahren musste…

Sie sehen, auch in Innerrhoden ist die Landsgemeinde mehr als eine Bürgerversammlung, wie sich Herbert Maeder ausdrückte.
Bei all diesem «Mehr» darf nicht vergessen werden, was die Landsgemeinde in ihrem Kern ist, nämlich «die verfassungsmässige, unter feierlichem Zeremoniell abgehaltene Versammlung der stimmfähigen Bürger schweizerischer Gemeinwesen», so die technisch-trockene Definition im «Handwörterbuch der deutschen Rechtsgeschichte».
An der Landsgemeinde von Innerrhoden wird gewählt – Regierung, Kantonsgericht und die Vertretung in den Ständerat – sowie über sämtliche Verfassungs- und Gesetzesänderungen, über Initiativen und Kredite abgestimmt. Freie Finanzbeschlüsse von wenigstens einer Million Franken sind dem obligatorischen Referendum unterstellt.

Erwähnenswert sind zwei Spezialitäten:
1.Bei Sachvorlagen bietet die Landsgemeinde den Stimmberechtigten die Möglichkeit, das Wort zu ergreifen, um in freier Rede für oder gegen eine Vorlage zu votieren und damit möglichst viele Stimmberechtigte von ihren Argumenten zu überzeugen.
2. Eine einzige Unterschrift genügt, um «die Abänderung der Verfassung sowie den Erlass, die Abänderung oder die Aufhebung von Gesetzen» zu beantragen. Mit anderen Worten: Jede und jeder einzelne Stimmberechtigte kann unmittelbar und «direkt» auf die Gesetzgebung Einfluss nehmen. Direkter geht Demokratie nicht!

Damit ist bereits alles gesagt zum Politischen!

Und schon sind wir wieder bei diesem «Mehr», dem Zeremoniell, dem Ritual, dem sozialen Grossereignis Landsgemeinde.

Wer geht schon alleine an die Landsgemeinde, wer trifft dort keinen einzigen Bekannten? Der Festtag beginnt bei vielen mit dem gemeinsamen Fussmarsch. Sogar im autoverrückten Innerrhoden lassen viele, vor allem junge Leute, ihr Auto einmal im Jahr stehen und marschieren zu Fuss an die Landsgemeinde. In Oberegg gibt es seit etlichen Jahren einen Verein der Landsgemeindewanderer.
Auf dem Landsgemeindeplatz folgt das Zusammenstehen – auch im übertragenen Sinn; man wird als Einzelner ein Teil des Ganzen, fühlt sich zur politischen Schicksalsgemeinschaft zugehörig; soziale Gegensätze sind zumindest für die Dauer der Landsgemeinde nicht relevant.
Man steht aber nicht nur zusammen – Volk und Regierung stehen sich Auge in Auge gegenüber; man legt Rechenschaft ab und verspricht, sich gegenseitig zu unterstützen und für das Land einzustehen. Der abstrakte Staat, die anonyme Bürokratie werden konkret erlebbar; man fühlt sich als Teil des Ganzen, des Staates und identifiziert sich mit diesem.
«Wir sind das Volk», das wir alle noch in den Ohren haben, wird an der Landsgemeinde zur alljährlichen Selbstverständlichkeit.
Das Diskussionsrecht zu den Sachvorlagen vermittelt zudem das Gefühl, nicht nur mitstimmen, sondern tatsächlich auch mitreden und mitgestalten zu dürfen.

So richtig los aber geht das gesellschaftliche Ereignis Landsgemeinde für viele erst nach der Versammlung – und es endet oft erst in den frühen Morgenstunden. Es sind buchstäblich alle da und sehr viele von auswärts dazu. Nichts schafft mehr erlebbare Identität als Landsgemeinde.

Doch zurück zum Zeremoniell und zu den zahllosen Ritualen, ohne die die Landsgemeinde nicht denkbar wäre: das herausgeputzte und beflaggte Dorf, der Landsgemeindegottesdienst mit dem Einzug der Rhodsfahnen, Behörden und Ehrengäste; Rhodsfähnriche und Junker; Südwooscht und Landsgmeendchröm; Messinghelme und Landsgemeindedegen; das Läuten der grossen Glocke bei der Ankunft auf dem Landsgemeindeplatz; die vom Winde verwehten schwarzen Leichenmäntel der Behörden; Landbuch und Landessigill (dieses wird übrigens heuer genau 500 Jahre alt), zum Ritual gehören Hüte und Zylinder, die beim Aufzug nicht auf dem Kopf, sondern – aus Ehrerbietung vor dem Wahlvolk – in der Hand getragen werden müssen. Aufsetzen darf man sie erst beim Abzug, wenn die Wiederwahl geschafft ist.

Das feierlichste und ergreifendste Zeremoniell der ganzen Landsgemeinde aber ist die Eidesleistung. Die Eidesformel geht nachweislich auf das Jahr 1409 zurück; sie wurde 1920 sprachlich modernisiert und stark gekürzt. Der Eid ist im Grunde genommen eine gottesdienstliche Handlung, die eine Verbindung des Sakralen mit der Welt der Politik herstellt. Er verbindet den Einzelnen mit Gott, den Landammann mit dem Volk und das Volk mit dem Land; der Eid ist so auch ein Zeichen der Solidarität unter den Landleuten, er betont aber auch die Treue des Volkes gegenüber der Regierung.
Indem Gott – und in Innerrhoden auch die Heiligen – als Zeugen und Richter angerufen werden, ist der Eid ein ernstes Gelübde mit verbindlichem Charakter.

Niemand hat den Eid und die damit verbundene gottesdienstähnliche Handlung schöner beschrieben als der Ausserrhoder Pfarrer Zuberbühler in seiner Landsgemeindepredigt von 1824: «Eine heilige Ehrfurcht durchschauert unser Innerstes, wenn das ganze Volk die Schwörfinger gegen den offenen Himmel emporhebt, von woher die liebliche Sonne mit ihrem wohltätigen Licht und Wärme bezeuget: der allmächtige und allwissende Gott ist Zeuge von dem Eid eines jeden Schwörenden … Der Anblick so vieler Schwörfinger rührt jeden christlichen Zuschauer, und das feierliche Gemurmel des heiligen Schwurs entlockt seinem Auge eine stille Thräne.»

Wenn man das hört, versteht man, dass das Landsgemeindelied und der Klang der Kirchenglocke zu Beginn der Landsgemeinde als Vorbereitung für den verbindenden Eid zu verstehen sind. Ode und Eid sind mehr als nur Sprachformeln, es sind Worte, die Wirklichkeit erschaffen; sie sind ein lebendiger Ausdruck unserer Loyalität zum Gemeinwohl.

Im Lied öffnen wir uns und besinnen uns darauf, dass «alles Leben aus Dir strömt, dass wir Deiner Hände Werk sind, dass unser Fühlen, unser Sein aus Dir entspringt». Wir freuen uns darüber, dass «Du ein Auge auf uns hast» (konkret: «Dein Vateraug uns umglänzt wie eine milde Sonne»), und bitten am Schluss darum, dass «unser Tun und Denken rein und wahr bleiben möge vor Dir und dass das Gefühl Deiner Gegenwart wie ein Engel uns begleite und führe und uns nicht abstürzen lasse».

Karl Graf hat wunderbar-vertiefende Ergänzungen und Konkretisierungen dazu geschrieben: «Als Individuum erhielt ich mein Leben, meine Seele, meinen Verstand von Dir – und mein Tun und Lassen sind Zeugnisse Deiner Existenz. Meine Kreativität und Schaffenskraft sind Deine Geschenke. Du bist uns nahe. Du kennst unsere Begabungen. Du lässt uns die Freiheit, schenkst uns die Kraft zum rechten Leben in Liebe, Treue und Redlichkeit. Mein und unser Schicksal liegen in Deiner Hand.»

Grafs berührendste Arien-Verse – wir haben sie gehört und werden sie ein zweites Mal hören – möchte ich zum Schluss noch einmal in Erinnerung rufen:

«Welch ein Vorrecht ist’s zu leben,
wo Friede herrscht und Freiheit gilt!
Drum Freudenstimmen sich erheben
im Klang, der aus dem Herzen quillt,
mit Liedern und mit Jauchzern viel,
mit Schellen- und mit Saitenspiel.»

In der Tat, es ist eine grosse Freude, hier zu leben in Friede und in Freiheit, in den innern oder äussern Rhoden, mit oder ohne Landsgemeinde – niemals aber ohne Landsgemeindelied und niemals ohne Musik – sei diese von Alder oder Hornsepp, Bach oder Lutz!

 

 

Quellenangaben

Alle Kantatentexte stammen aus «Neue Bach-Ausgabe. Johann Sebastian Bach. Neue Ausgabe sämtlicher Werke», herausgegeben vom Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen und vom Bach-Archiv Leipzig, Serie I (Kantaten), Bd. 1–41, Kassel und Leipzig, 1954–2000.
Alle einführenden Texte zu den Werken, die Texte «Vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk» sowie die «musikalisch-theologische Anmerkungen» wurden von Anselm Hartinger und Pfr. Niklaus Peter sowie Pfr. Karl Graf verfasst unter Bezug auf die Referenzwerke: Hans-Joachim Schulze, «Die Bach-Kantaten. Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs», Leipzig, 2. Aufl. 2007; Alfred Dürr, «Johann Sebastian Bach. Die Kantaten», Kassel, 9. Aufl. 2009, und Martin Petzoldt, «Bach-Kommentar. Die geistlichen Kantaten», Stuttgart, Bd. 1, 2. Aufl. 2005 und Bd. 2, 1. Aufl. 2007.

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