Tilge, Höchster, meine Sünden
BWV 1083 // Unspecified occasion
(Lord, annul all my transgressions) for soprano and alto. strings and basso continuo
Orchestra
Conductor
Rudolf Lutz
Violin
Éva Borhi, Péter Barczi, Petra Melicharek, Dorothee Mühleisen, Ildikó Sajgó, Lenka Torgersen
Viola
Martina Bischof, Sonoko Asabuki, Sarah Mühlethaler
Violoncello
Maya Amrein, Daniel Rosin
Violone
Markus Bernhard
Harpsichord
Thomas Leininger
Organ
Nicola Cumer
Musical director & conductor
Rudolf Lutz
Workshop
Participants
Rudolf Lutz, Pfr. Niklaus Peter
Reflective lecture
Speaker
Frank Urbaniok
Recording & editing
Recording date
22/11/2024
Recording location
St. Gallen (Switzerland) // Kirche St. Laurenzen
Sound engineer
Stefan Ritzenthaler
Producer
Meinrad Keel
Executive producer
Johannes Widmer
Production
GALLUS MEDIA AG, Schweiz
Producer
J.S. Bach-Stiftung, St. Gallen, Schweiz
Librettist
Period of composition
Approx. 1746–1747, arrangement of «Stabat mater» by G. B. Pergolesi
Text
Adaptation of psalm 51, poet unknown
Libretto
Giovanni Battista Pergolesi:
«Stabat mater» Nr. 1 & 12
Wortnahe und unrhythmische Übersetzung von Fr. Gregor Baumhof, OSB
Nr. 1
Stabat mater dolorosa,
iuxta crucem lacrimosa,
dum pendebat filius.
Nr. 12
Quando corpus morietur
fac ut animae donetur
paradisi gloria.
Amen.
Johann Sebastian Bach:
BWV 1083 «Tilge, Höchster, meine Sünden»
Versus 1 — Sopran, Alt
Tilge, Höchster, meine Sünden,
deinen Eifer laß verschwinden,
laß mich deine Huld erfreun.
Versus 2 — Sopran
Ist mein Herz in Missetaten
und in große Schuld geraten,
wasch es selber, mach es rein.
Versus 3 — Sopran, Alt
Missetaten, die mich drücken,
muß ich mir itzt selbst aufrücken;
Vater, ich bin nicht gerecht.
Versus 4 — Alt
Dich erzürnt mein Tun und Lassen,
meinen Wandel mußt du hassen,
weil die Sünde mich geschwächt.
Versus 5 — Sopran, Alt
Wer wird seine Schuld verneinen
oder gar gerecht erscheinen?
Ich bin doch ein Sündenknecht.
Wer wird, Herr, dein Urteil mindern
oder deinen Ausspruch hindern?
Du bist recht, dein Wort ist recht.
Versus 6 — Sopran, Alt
Sieh, ich bin in Sünd empfangen,
Sünde wurde ja begangen,
da wo ich erzeuget ward.
Versus 7 — Sopran
Sieh, du willst die Wahrheit haben,
die geheimen Weisheitsgaben
hast du selbst mir offenbart.
Versus 8 — Alt
Wasche mich doch rein von Sünden,
daß kein Makel mehr zu finden,
wenn der Isop mich besprengt.
Versus 9 — Sopran, Alt
Laß mich Freud und Wonne spüren,
daß die Beine triumphieren,
da dein Kreuz mich hart gedrängt.
Versus 10 — Sopran, Alt
Schaue nicht auf meine Sünden,
tilge sie, laß sie verschwinden,
Geist und Herze schaffe neu.
Stoß mich nicht von deinen Augen,
und soll fort mein Wandel taugen,
o, so steh dein Geist mir bei.
Gib, o Höchster, Trost ins Herze,
heile wieder nach dem Schmerze,
Es enthalte mich dein Geist.
Denn ich will die Sünder lehren,
daß sie sich zu dir bekehren
und nicht tun, was Sünde heißt.
Laß, o Tilger, meiner Sünden,
alle Blutschuld gar verschwinden,
daß mein Loblied, Herr, dich ehrt.
Versus 11 — Alt
Öffne Lippen, Mund und Seele,
daß ich deinen Ruhm erzähle,
der alleine dir gehört.
Versus 12 — Sopran, Alt
Denn du willst kein Opfer haben,
sonsten brächt ich meine Gaben,
Rauch und Brand gefällt dir nicht.
Herz und Geist, voll Angst und Grämen,
wirst du, Höchster, nicht beschämen,
weil dir das dein Herze bricht.
Versus 13 — Sopran, Alt
Laß dein Zion blühend dauern,
baue die verfallnen Mauern,
alsdann opfern wir erfreut;
alsdann soll dein Ruhm erschallen,
alsdann werden dir gefallen
Opfer der Gerechtigkeit.
Versus 14 — Sopran, Alt
Amen.